seilbahn.net | Projekte | Archiv | 2017-02-22

Patscherkofel: Der Hausberg erhält ein neues Gesicht

Die Vorarbeiten für die neue Bergbahn am Hausberg sind angelaufen. Heuer im Winter wird sie in Betrieb gehen. 

Modern, schnell und familienfreundlich – unter diesen Prämissen stand die Neuplanung am Innsbrucker Hausberg. Die neue Einseilumlaufbahn erhält eine Trasse, auf der zukünftig alle sechs Pisten über einen Weg optimal erreichbar sein werden. Speziell die Mittelstation, auf 1.720 Metern, liegt sehr zentral. Somit ist nicht nur im Winter die Abfahrt möglich, sondern auch im Sommer kann oben eine sieben Kilometer lange, ebene Almenwanderung gestartet werden. „Damit folgen wir der international anerkannten Grischconsulta-Studie, welche uns zur wirtschaftlichen Führung des Bergs ebendiese Planungen empfohlen hat“, erläutert Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer den Entscheidungsweg. „Durch das Gesamtpaket richten wir den Hausberg neu aus und attraktivieren ihn für die Innsbruckerinnen und Innsbrucker“, ist sie überzeugt.

Auf Familien ausgerichtet

Seit der Hausberg im Jahr 2014 wieder in städtische Hände gelangte, ist man der Ausrichtung als Hausberg gefolgt. Im Winter präsentiert er sich als „kleines, feines, anspruchsvolles Skigebiet“ mit einer rund acht Kilometer langen Rodelbahn. Neben der Abfahrt über 1.000 Höhenmeter stehen weiterhin drei Übungslifte und ein Kinderland zur Verfügung. Im Sommer wird der Berg zum Ausgangspunkt für Höhenwanderungen und bietet im bisherigen Speicherteich eine Bademöglichkeit. Ob mit Rollstuhl oder Kinderwagen, jede und jeder kann barrierefrei mit öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb von zehn Minuten von der Innenstadt auf den Hausberg gelangen. Der Einstieg der Bahn erfolgt künftig an der Römerstraße, dort hält die Buslinie J.

Architektur fügt sich ideal ein

Die neue Bahn transportiert pro Stunde 2.450 Personen auf knapp 2.000 Meter Seehöhe. Mithilfe eines internationalen Architekturwettbewerbs wird die Bahn zudem dem Anspruch Innsbrucks als Architekturstadt gerecht. Die Pläne des Siegerprojekts des Innauer-Matt Architektenbüros fügen sich ideal in das Stadtbild mit beispielsweise der Nordkettenbahn von Franz Baumann und dem Patscherkofel-Hotel von Hans Fessler ein. Gleichzeitig können drei Hektar Wald neu aufgeforstet werden. Dies entspricht der Größenordnung von vier Fußballfeldern.

Technische Details zur neuen Seilbahn

Umgesetzt wird eine 10er Kabinenbahn in der neuen Doppelmayr D-Linie (First class), die in zwei Sektoren mit Mittelstation und ebenerdigem Ein- und Ausstieg auf den Patscherkofel führt. Die Bahn ist sowohl für den Durchfahrbetrieb als auch für den Einzelbetrieb der Sektion I geeignet. Die Talstation liegt auf einer Höhe von 1.013 Metern, die Bergstation auf 1.969 Meter. Insgesamt wird mit der Bahn eine Höhendifferenz von 956 Metern überwunden. Das endgültige Farbkonzept für die Bahn steht noch nicht fest.

Die „First class“-Version der neuesten Doppelmayr-Bahn bietet vor allem für die Fahrgäste mehr Komfort. Neben breiteren Sitzflächen gibt es mehr Beinfreiheit. Der Abstand zwischen den Sitzflächen ist um 20 cm vergrößert. Weniger Schallemissionen und Energiebedarf sowie eine neue Steuerung mit modernster Technik sprechen zusätzlich für die Bahn. Darüber hinaus sind Wartungsarbeiten einfacher möglich. 

Die Fahrzeit von der Römerstraße bis zur Bergstation beträgt rund zehn Minuten. Maximal können künftig 2.450 Personen pro Stunde Richtung Berg befördert werden. In der unteren Sektion werden 51 Kabinen in Umlauf sein, ab der Mittelstation 28. 

Im Freizeitticket enthalten

Übrigens gehört der Hausberg zum Verbund des Freizeittickets. Der Preis für eine vierköpfige Familie beläuft sich für eine Woche auf 20 Euro, für StudentInnen auf rund acht Euro. Damit können sowohl der Hausberg als auch rund 70 weitere Attraktionen besucht werden.

Zurück
Fotos hinzufügen
Drucken
Email


Bildergallerie / Bautagebuch:

Google Adsense